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Die Besteigung des Kilimanjaro ist ein Abenteuer, das körperliche Ausdauer, mentale Stärke und eine gute Planung erfordert. Der höchste Berg Afrikas erhebt sich majestätisch mit 5.895 Metern über dem Meeresspiegel und bietet je nach Route unterschiedliche landschaftliche Reize, Schwierigkeitsgrade und Akklimatisierungsmöglichkeiten. Grundsätzlich gliedert sich eine Kilimanjaro-Besteigung in mehrere Etappen, die sich über fünf bis neun Tage erstrecken – abhängig von der gewählten Route. Jede Tagesetappe bringt die Wandernden näher an den Gipfel heran, während sie zugleich den Körper schrittweise an die Höhe gewöhnt. Im Folgenden wird der Ablauf exemplarisch anhand der beliebten Machame-Route erläutert – sie gilt als eine der landschaftlich reizvollsten und zugleich akklimatisierungsfreundlichsten Optionen.
Die erste Etappe startet am Machame Gate auf etwa 1.800 Metern. Nachdem alle Formalitäten abgeschlossen sind, führt der Weg durch üppigen tropischen Regenwald. Moose, Farne und meterhohe Bäume säumen den Pfad, der sich sanft, aber stetig bergauf schlängelt. Diese Etappe ist relativ einfach, dauert etwa 5–7 Stunden und endet im Machame Camp auf ca. 3.000 Metern. Obwohl sie technisch nicht anspruchsvoll ist, ist die hohe Luftfeuchtigkeit in diesem Abschnitt eine Herausforderung – gute Regenkleidung ist hier essenziell.
Am zweiten Tag ändert sich die Vegetation merklich: Der dichte Regenwald weicht einer offenen Heide- und Moorlandschaft mit bizarren Senecien und Lobelien. Die Luft wird trockener, der Blick öffnet sich, und der Kilimanjaro zeigt sich erstmals in seiner imposanten Gestalt. Die Wanderung dauert rund 5–6 Stunden, wobei etwa 800 Höhenmeter bewältigt werden. Das Shira Camp auf etwa 3.840 Metern bietet einen spektakulären Blick auf den Kibo, den Hauptgipfel des Kilimanjaro-Massivs.
Diese Etappe dient der Akklimatisierung und folgt dem bewährten Prinzip „hoch steigen, tief schlafen“. Ziel ist es, den Körper an größere Höhen zu gewöhnen, ohne dauerhaft in der Höhe zu verweilen. Vom Shira Camp geht es zunächst auf über 4.600 Meter zum Lava Tower – ein steiler Felsvorsprung, der viele Wanderer zum ersten Mal deutlich mit der dünner werdenden Luft konfrontiert. Danach folgt der Abstieg ins Barranco Camp auf 3.950 Metern, wo übernachtet wird. Dieser Tag ist oft der anstrengendste, aber auch einer der wichtigsten für die erfolgreiche Gipfelbesteigung.
Am vierten Tag wartet die berühmte Barranco-Wand – ein steiler Felsaufstieg, der Trittsicherheit und Konzentration erfordert. Obwohl es an einigen Stellen wie Klettern aussieht, ist die Passage für geübte Wanderer gut zu bewältigen. Danach führt der Weg in stetigem Auf und Ab durch alpine Wüstenlandschaft bis zum Karanga Camp (ca. 4.050 m). Diese kürzere Etappe (4–5 Stunden) dient der Erholung und weiteren Akklimatisierung.
Der Aufstieg zum Barafu Camp markiert den Übergang in eine karge, fast mondähnliche Landschaft. Die Vegetation ist nun nahezu verschwunden, und die Temperaturen sinken merklich. Auf ca. 4.600 Metern gelegen, ist das Barafu Camp der Ausgangspunkt für den nächtlichen Gipfelangriff. Der Nachmittag dient dem Ausruhen und der Vorbereitung auf die bevorstehende Herausforderung. Eine frühe Nachtruhe ist entscheidend, da der Aufbruch zum Gipfel meist gegen Mitternacht erfolgt.
Diese Etappe ist körperlich wie mental die anspruchsvollste. In der Dunkelheit, bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und unter dem Sternenhimmel beginnt der Aufstieg zum Gipfel. Der Weg führt zunächst über lose Vulkanasche zum Stella Point (5.739 m) am Kraterrand. Von dort sind es noch rund 45–60 Minuten bis zum höchsten Punkt Afrikas: dem Uhuru Peak auf 5.895 Metern.
Die Anstrengung wird mit einem unvergesslichen Sonnenaufgang über den afrikanischen Weiten belohnt. Nach einem kurzen Aufenthalt erfolgt der lange Abstieg zurück zum Barafu Camp (zur Erholung und Frühstück) und dann weiter hinab zum Mweka Camp (3.100 m), wo die letzte Nacht auf dem Berg verbracht wird.
Der letzte Tag führt durch üppigen Regenwald zurück zum Mweka Gate auf etwa 1.600 Metern. Die rund dreistündige Wanderung ist eine Gelegenheit, das Erlebte Revue passieren zu lassen. Nach Verabschiedung der Crew und Erhalt des Gipfelzertifikats endet das Abenteuer – ein Moment des Stolzes und oft der Emotionalität.
Die Etappen einer Kilimanjaro-Besteigung folgen einem klaren, durchdachten Ablauf, der nicht nur der physischen Herausforderung Rechnung trägt, sondern vor allem der Akklimatisierung oberste Priorität einräumt. Die Wahl einer Route mit ausreichend Tagen zur Anpassung, die Begleitung durch erfahrene (idealerweise deutschsprachige) Guides und eine verantwortungsvolle Etappenplanung sind entscheidend für einen sicheren und erfolgreichen Gipfelaufstieg.
Die Lemosho-Route gilt als eine der schönsten und zugleich erfolgversprechendsten Routen zur Besteigung des Kilimanjaro. Sie wurde ursprünglich als eine Alternative zur stark frequentierten Machame-Route etabliert und startet deutlich westlicher. Dies ermöglicht nicht nur den Durchstieg durch besonders unberührte Naturabschnitte, sondern auch eine sehr effektive Höhenanpassung durch die vergleichsweise lange Reisedauer. Mit einer Erfolgsquote von 85 bis 90 % zählt sie zu den empfehlenswertesten Optionen – insbesondere für Reisende, die Wert auf gute Akklimatisierung, landschaftliche Vielfalt und eine eher ruhige Aufstiegsroute legen.
Die Tour beginnt am Londorossi Gate, das auf etwa 2.200 Metern liegt. Von hier aus erfolgt eine rund einstündige Fahrt auf einer Piste bis zum eigentlichen Startpunkt des Trekkings. Der erste Wandertag führt durch dichten Bergregenwald, in dem sich Colobusaffen, bunte Vögel und üppige Vegetation beobachten lassen. Der Pfad ist zunächst sanft ansteigend, aber durch die feuchte Umgebung kann es rutschig werden. Nach etwa 3–4 Stunden erreicht man das Forest Camp, auch bekannt als Big Tree Camp. Die erste Übernachtung in rund 2.850 Metern Höhe markiert den sanften Einstieg in das Abenteuer.
Am zweiten Tag öffnet sich allmählich die Vegetation, und der Wald geht über in die Heide- und Moorlandschaft. Das Klima wird trockener und die Aussicht spektakulärer. Je höher man steigt, desto beeindruckender präsentiert sich das Panorama – inklusive der ersten Weitblicke auf den Kibo, das eigentliche Gipfelmassiv des Kilimanjaro. Das Tagesziel ist das Shira 1 Camp auf einem alten Lava-Plateau, das sich durch seine Weite und Helligkeit auszeichnet. Die Wanderzeit beträgt etwa 5–6 Stunden.
Diese Etappe dient der sanften Akklimatisierung. Der Weg verläuft relativ flach über das Shira-Plateau, eine spektakuläre Landschaft aus erodierten Lavastrukturen, Flechten und vereinzelten Sträuchern. Hier beginnt man zu spüren, wie sich das Gehen in der dünner werdenden Luft verändert. Die Route bietet weite Sichtachsen über das Plateau, gelegentlich mit Blick auf den Mount Meru im Westen. Der Übernachtungsplatz im Shira 2 Camp ist ein beliebter Treffpunkt verschiedener Routen und liegt malerisch eingebettet zwischen Hügelketten.
Dieser Tag ist ein entscheidender Punkt für die Höhenanpassung. Der Weg führt zunächst weiter aufwärts zum sogenannten Lava Tower, einem markanten Felsmonolithen in 4.630 Metern Höhe. Der Anstieg ist anspruchsvoll, doch der Aufenthalt in dieser Höhe – auch ohne dort zu übernachten – dient der physiologischen Anpassung des Körpers an den Sauerstoffmangel. Anschließend folgt der Abstieg ins tiefer gelegene Barranco Camp, was dem Prinzip „climb high, sleep low“ entspricht – eine bewährte Strategie zur Vermeidung der Höhenkrankheit. Diese Etappe dauert in der Regel 7–8 Stunden und ist körperlich fordernd, aber ungemein hilfreich für den restlichen Aufstieg.
Der Tag beginnt mit der spektakulären Überwindung der Barranco Wall, einer rund 300 Meter hohen Felswand, die technisch einfach, aber mental fordernd sein kann. Sie bietet eine Mischung aus Wanderung und leichtem Klettern („Scrambling“), jedoch keine gefährlichen Passagen. Nach der Barranco-Wand öffnet sich der Blick auf das weite Karanga-Tal, das man nach einem Wechsel aus Auf- und Abstiegen erreicht. Das Karanga Camp ist ideal zur weiteren Akklimatisierung. Die Etappe ist mit ca. 4–5 Stunden moderat lang, gibt aber dem Körper wertvolle Ruhezeit.
Der Aufstieg zum Barafu Camp, dem letzten Lager vor dem Gipfel, ist vergleichsweise kurz, aber stetig ansteigend. Die Landschaft ist mittlerweile karg und wüstenähnlich, die Luft spürbar dünn. Im Barafu Camp wird früh zu Abend gegessen und anschließend einige Stunden geschlafen – denn der Gipfelsturm beginnt noch vor Mitternacht. Wichtig ist jetzt: Ausruhen, Trinken, mentale Vorbereitung.
Der Höhepunkt der Reise beginnt zwischen Mitternacht und 1:00 Uhr nachts. Mit Stirnlampe und in gleichmäßigem Tempo steigt man über Geröllhänge und Schnee zum Stella Point (5.739 m) – einem ersten Aussichtspunkt am Kraterrand. Von dort sind es noch etwa 45 Minuten bis zum Uhuru Peak (5.895 m), dem höchsten Punkt Afrikas. Der Sonnenaufgang vom Dach des Kontinents ist ein unvergesslicher Moment.
Nach kurzer Gipfelrast beginnt der Abstieg über Barafu zurück zum Mweka Camp, das in deutlich sauerstoffreicherer Umgebung liegt. Der Tag ist extrem lang und fordert sowohl körperlich als auch mental. Insgesamt kann die Gehzeit bis zu 14 Stunden betragen.
Der letzte Tag bringt den Abstieg durch immer grüner werdende Vegetation zurück in den Regenwald. Nach etwa 3–4 Stunden erreicht man das Mweka Gate, wo der Kilimanjaro-Nationalpark offiziell verlassen wird. Dort erhalten erfolgreiche Bergsteiger ein Zertifikat – entweder für Stella Point oder für den Uhuru Peak, je nachdem, wie weit sie gekommen sind.
Die Lemosho-Route ist aufgrund ihres langsamen Anstiegs, ihrer landschaftlichen Vielfalt und hohen Erfolgsquote besonders für Wanderer geeignet, die ein intensives Naturerlebnis mit möglichst guten Gipfelchancen verbinden möchten. Die Route kombiniert Wälder, Moore, alpine Wüsten und Gletscher zu einem eindrucksvollen Gesamterlebnis – und bietet durch ihre Länge ein Maximum an Sicherheit gegenüber der Höhenkrankheit. Wer sich Zeit nimmt und auf Qualität statt Tempo setzt, findet in der Lemosho-Route eine der besten Möglichkeiten, den Kilimanjaro zu bezwingen.
Die Marangu-Route zählt zu den ältesten und bekanntesten Wegen auf den Kilimanjaro – und wird oft als „Coca-Cola Route“ bezeichnet. Dieser Spitzname rührt daher, dass entlang des Weges Getränke wie Coca-Cola in den Hütten erhältlich sind – ein Komfort, der auf anderen Routen nicht geboten wird. Es ist die einzige Route, auf der nicht in Zelten, sondern in einfachen Berghütten übernachtet wird. Diese festen Unterkünfte bieten eine gewisse Wetterstabilität und sind für viele ein ausschlaggebender Vorteil, insbesondere für Reisende, die eine gewisse Grundausstattung bevorzugen.
Die Marangu-Route verläuft auf der Ostseite des Kilimanjaro und führt auf direktem Wege zum Gipfel. Ihre vergleichsweise kurze Dauer von 5 bis 6 Tagen macht sie attraktiv für Reisende mit begrenzter Zeit – allerdings birgt gerade diese Kürze auch ein erhöhtes Risiko für Höhenprobleme. Die Erfolgsquote liegt bei lediglich 35–50 %, was vor allem auf die fehlende Zeit zur Akklimatisierung zurückzuführen ist. Die Route ist technisch nicht besonders anspruchsvoll, doch genau das verleitet viele dazu, sie zu unterschätzen. Körperliche Fitness allein reicht oft nicht aus – wer zu schnell aufsteigt, riskiert die Höhenkrankheit.
Der Aufstieg beginnt am Marangu Gate (ca. 1.860 m), wo die Registrierung erfolgt. Der Weg führt durch einen beeindruckend dichten Regenwald, der von Farnen, Moosen und hohen Bäumen geprägt ist. Colobusaffen und bunte Vogelarten lassen sich häufig beobachten. Der stetige Anstieg auf einem gut ausgebauten Pfad dauert etwa 4 bis 5 Stunden. Ziel ist die Mandara Hut, eine gemütliche Berghütte auf etwa 2.700 Metern. Hier verbringen die Wanderer ihre erste Nacht in Mehrbettzimmern mit einfachen, aber soliden Stockbetten.
Am zweiten Tag verlassen die Bergsteiger den Regenwald und steigen weiter in die Heide- und Moorlandschaft auf. Die Vegetation wird niedriger und besteht zunehmend aus Riesenlobelien, Erikabüschen und Senezien. Der Weg ist angenehm zu gehen, jedoch länger als am Vortag. Nach 6 bis 8 Stunden Wanderung erreicht man die Horombo Hut, eine der größten Hütten auf dem Berg. Von hier aus bietet sich ein erster klarer Blick auf den Kibo-Krater – das Ziel der Reise rückt ins Sichtfeld. Diese Etappe ist entscheidend für die körperliche Anpassung an die Höhe, auch wenn der Höhenunterschied nicht allzu groß ist.
Diese Tagesetappe führt durch eine fast mondähnliche Landschaft – die sogenannte alpine Wüste. Vegetation ist hier kaum mehr vorhanden, stattdessen dominieren Staub, Lavagestein und Weite. Der Anstieg erfolgt kontinuierlich, aber relativ flach. Die Strecke ist mental herausfordernd, da sie sich über 6 bis 7 Stunden in einer sehr kargen Umgebung zieht. Ziel ist die Kibo Hut unterhalb des Sattels zwischen Mawenzi und Kibo, auf knapp 4.700 Metern. Hier gilt es, sich gut auszuruhen, denn die Nacht wird kurz – um Mitternacht beginnt der Gipfelaufstieg.
Der Aufstieg zum Gipfel beginnt gegen Mitternacht. Mit Stirnlampe und in langsamem, gleichmäßigem Schritt geht es über Geröll und Schnee hinauf zum Gillman’s Point (5.685 m), einem ersten Aussichtspunkt am Kraterrand. Viele sehen hier bereits die Sonne aufgehen – ein atemberaubender Moment. Wer die Kraft und Ausdauer hat, geht weiter zum Uhuru Peak (5.895 m), dem höchsten Punkt Afrikas. Dieser Teil der Tour ist körperlich und mental die größte Herausforderung. Die dünne Luft, Müdigkeit und Kälte zehren an den Kräften.
Nach einer kurzen Gipfelpause erfolgt der mühsame Abstieg zurück zur Kibo Hut und nach einer Pause weiter zur Horombo Hut, wo man erneut übernachtet. Insgesamt ist dies der längste und härteste Tag der Reise – bis zu 14–16 Stunden Wanderzeit sind keine Seltenheit.
Der letzte Tag beginnt mit dem gemütlichen Abstieg durch die inzwischen vertrauten Vegetationszonen. Zuerst führt der Weg zur Mandara Hut, dann weiter hinab durch den Regenwald bis zum Marangu Gate. Die gesamte Wanderzeit beträgt etwa 6–7 Stunden. Hier endet die offizielle Besteigung des Kilimanjaro. Wer den Gipfel erreicht hat, erhält ein entsprechendes Zertifikat – entweder für den Uhuru Peak oder den Gillman’s Point.
Einige Reiseanbieter – darunter auch wir – bieten eine 6-tägige Variante der Marangu-Route an. Dabei wird ein zusätzlicher Tag zur Akklimatisierung eingelegt, meist mit einer zweiten Nacht in der Horombo Hut und einer Wanderung Richtung Mawenzi Ridge. Diese Pause verbessert die Chancen auf eine erfolgreiche Gipfelbesteigung erheblich und reduziert die Risiken der Höhenkrankheit.
Die Marangu-Route ist ideal für alle, die eine technisch einfache Route mit Hüttenübernachtungen bevorzugen und keine Zelte aufbauen möchten. Allerdings sollte man sich der reduzierten Akklimatisierungsmöglichkeit bewusst sein – und bei Unsicherheit lieber die 6-Tage-Variante wählen. In Kombination mit erfahrener Führung, guter Vorbereitung und mentaler Stärke kann auch diese Route zum Gipfelerfolg führen – trotz ihrer vergleichsweise niedrigen Erfolgsquote.
Die Rongai-Route bietet ein ganz besonderes Kilimanjaro-Erlebnis: Sie beginnt im abgelegenen Nordosten des Berges, unweit der Grenze zu Kenia. Dadurch unterscheidet sie sich nicht nur geographisch von den bekannteren südlichen Routen wie Machame oder Marangu, sondern auch in Bezug auf das Klima, die Besucherfrequenz und die Naturerfahrung. Mit einer Dauer von 6 bis 7 Tagen und einer Erfolgsquote von 65–75 % zählt sie zu den mittelschweren Routen, die eine vergleichsweise gute Akklimatisierung ermöglichen, aber dennoch eine gewisse physische Vorbereitung voraussetzen.
Ein entscheidender Vorteil der Rongai-Route liegt in ihrem trockeneren Mikroklima. Während der südliche Teil des Kilimanjaro in der Regenzeit oft in Wolken gehüllt ist, bietet die Nordseite wesentlich stabilere Wetterverhältnisse, was sie besonders für Besteigungen während der Übergangs- und Regenzeiten attraktiv macht. Die Route verläuft in weiten Teilen durch weniger frequentierte Gebiete und ist damit ideal für Bergsteiger, die den Kilimanjaro in Ruhe und mit viel Naturerlebnis besteigen möchten.
Die Tour startet am Rongai Gate (ca. 2.000 m), einer abgelegenen Einstiegsstelle, die oft erst nach längerer Anfahrt erreicht wird. Die erste Etappe führt durch lichten Bergwald und offene Graslandschaften. Die Flora ist hier weniger dicht als auf der feuchteren Südseite, was eine andere – aber ebenso reizvolle – Naturkulisse schafft. Nach etwa 3 bis 4 Stunden Wanderung erreichen die Teilnehmenden das Simba Camp, das auf einer kleinen Lichtung in etwa 2.600 m Höhe liegt. Hier verbringt man die erste Nacht unter sternenklarem Himmel in Zelten.
Der zweite Tag bringt einen deutlichen Höhengewinn. Der Weg führt durch zunehmend offenes Gelände, die Vegetation geht in Heide- und Buschlandschaft über. Mit zunehmender Höhe eröffnen sich erste eindrucksvolle Ausblicke auf den schneebedeckten Kibo, das höchste Massiv des Kilimanjaro. Nach etwa 5 bis 6 Stunden Wanderung erreichen die Bergsteiger das Second Cave Camp, ein offener Lagerplatz mit fantastischem Panoramablick. Hier beginnt auch die gezielte Akklimatisierung, denn der Körper muss sich nun zunehmend an die dünnere Luft gewöhnen.
Die Route wird nun etwas steiler, bleibt aber technisch einfach. Die Wanderung führt durch karge Vegetation und vulkanisch geprägte Landschaften. Dieser Abschnitt ist ideal zur Fortsetzung der Höhenanpassung, da die täglichen Höhenzuwächse moderat sind. Nach etwa 3 bis 4 Stunden wird das Kikelewa Camp erreicht, ein wunderschön gelegener Zeltplatz mit weitem Blick auf die Ostflanke des Kibo. Die Stimmung ist oft ruhig und konzentriert – man spürt, dass man sich dem Hochgebirge nähert.
Ein Highlight der gesamten Route ist der vierte Tag. Der Aufstieg zum Mawenzi Tarn Camp führt durch felsigeres Terrain, vorbei an bizarren Lavaformationen, und bietet spektakuläre Ausblicke auf den Mawenzi, den zweithöchsten Gipfel des Kilimanjaro-Massivs. Diese Etappe dient auch der intensiven Höhenanpassung – von 3.600 auf 4.330 Meter ist es ein deutlicher Schritt, der den Körper fordert. Die Landschaft rund um Mawenzi Tarn ist von dramatischer Schönheit: ein kleines Gletscherseechen am Fuße eines zerklüfteten Vulkans, das inmitten der Steinwüste liegt.
Heute erfolgt der Übergang zum Hauptmassiv des Kibo, das Ziel der Gipfelbesteigung. Der Weg ist lang und eher monoton, führt durch eine alpine Wüste mit feinem Lavastaub, der an eine Mondlandschaft erinnert. Trotz der landschaftlichen Kargheit ist dieser Tag von großer Bedeutung, denn in der Kibo Hut (4.700 m) bereiten sich die Bergsteiger auf den bevorstehenden Gipfelsturm vor. Nach einem frühen Abendessen heißt es: Schlafen, denn der Aufstieg beginnt gegen Mitternacht.
Wie bei der Marangu-Route startet der Gipfeltag kurz nach Mitternacht. Der Weg führt in engen Serpentinen steil bergauf durch Geröll und Schnee. Ziel ist zunächst der Gilman’s Point auf 5.685 m – ein bedeutender Meilenstein. Wer hier ankommt, hat bereits Großartiges geleistet. Von dort geht es weiter entlang des Kraterrands bis zum Uhuru Peak, dem höchsten Punkt Afrikas auf 5.895 m. Der Sonnenaufgang hier oben ist ein unvergesslicher Moment.
Nach einer kurzen Rast folgt der anstrengende Abstieg zur Kibo Hut und weiter bis zur Horombo Hut auf 3.720 m – eine Tagesetappe von bis zu 14–16 Stunden Gehzeit.
Der letzte Tag ist dem Abstieg durch die unteren Vegetationszonen gewidmet. Zunächst durch Heide- und Buschland, dann zurück in den Regenwald. Ziel ist das Marangu Gate, wo die offizielle Registrierung des Erfolgs erfolgt und Urkunden für die Gipfelbesteigung ausgestellt werden. Mit dem Rückweg schließt sich ein intensives und beeindruckendes Trekkingabenteuer.
Die Rongai-Route ist eine hervorragende Alternative für alle, die den Trubel der stark frequentierten Südseite meiden und ein ruhigeres, stabileres Klima bevorzugen. Ihre moderaten Steigungen, die abwechslungsreiche, wenn auch etwas weniger spektakuläre Landschaft und die guten Akklimatisierungsmöglichkeiten machen sie besonders geeignet für die Regenzeit oder für Personen mit Erfahrung im Höhenwandern, die eine etwas entspanntere, aber dennoch anspruchsvolle Route suchen.
Die Northern Circuit Route ist die längste und eine der akklimatisierungsfreundlichsten Routen zur Besteigung des Kilimanjaro. Mit einer Dauer von 8 bis 9 Tagen und einer Erfolgsquote von 90–95 % gilt sie als eine der effektivsten und sichersten Optionen, um den höchsten Punkt Afrikas zu erreichen. Sie kombiniert alle Vorteile, die eine Kilimanjaro-Besteigung bieten kann: maximale Zeit zur Höhenanpassung, landschaftliche Vielfalt, wenig frequentierte Abschnitte und eine Route, die nahezu einmal rund um das gesamte Massiv führt.
Die Route beginnt westlich am Londorossi Gate, wie auch die Lemosho-Route, und teilt sich mit dieser die ersten drei Tage. Anschließend führt sie jedoch nicht nach Süden, sondern biegt nach Norden ab und umrundet das Kibo-Massiv auf seiner abgelegenen Nordseite. Gerade diese Abgeschiedenheit macht den Northern Circuit zu einem besonderen Erlebnis für erfahrene Trekker und Naturliebhaber, die das Abenteuer ohne Menschenmassen suchen.
Die ersten drei Tage verlaufen identisch mit der Lemosho-Route:
Tag 1: Start am Londorossi Gate, Aufstieg durch dichten Regenwald bis zum Forest Camp.
Tag 2: Weiter durch Heide- und Moorlandschaften bis zum Shira 1 Camp mit ersten Blicken auf den Kibo.
Tag 3: Weiter zum Shira 2 Camp, mit flachem Höhengewinn zur optimalen Akklimatisierung.
Diese Phase dient der sanften Eingewöhnung an die Höhe und ermöglicht eine sichere Grundlage für die kommenden Etappen auf über 4.000 Metern.
Am vierten Tag verlässt die Route den typischen Lemosho-Verlauf und führt hinauf zur abgelegenen Moir Hut (ca. 4.200 m). Der Weg bietet weite Ausblicke über das Shira-Plateau und beginnt mit einem Anstieg entlang der Lava-Rippen vulkanischen Ursprungs. Die Moir-Hütte selbst liegt in einem malerischen Seitental und bietet die erste echte Aussicht auf den Northern Circuit. Viele Gruppen unternehmen hier eine kurze, optionale Akklimatisierungstour auf einen nahegelegenen Bergrücken, um den Körper weiter auf die große Höhe vorzubereiten.
Heute beginnt der nördliche Bogen um den Kibo. Die Route führt in nordöstlicher Richtung über wenig begangene Pfade, die spektakuläre Ausblicke auf das kenianische Tiefland eröffnen. Diese Region ist wild, abgelegen und fast menschenleer – ein extremer Kontrast zu den stärker frequentierten Routen im Süden. Der Weg führt vorbei an Lavakuppen und vegetationsarmen Hochlandabschnitten bis zum Buffalo Camp (ca. 4.000 m), das auf einem schmalen Grat liegt und besonders bei Sonnenaufgang eindrucksvolle Lichtstimmungen bietet. Die Kombination aus moderater Höhe und landschaftlicher Abgeschiedenheit macht diesen Abschnitt ideal für die tiefgreifende Akklimatisierung.
Der Pfad schlängelt sich weiter entlang des Nordhangs des Kilimanjaro. Die Vegetation wird spärlicher, die Temperaturen sinken merklich – die Landschaft erinnert an arktische Wüsten mit vereinzelten Lavasteinen und Aschefeldern. Der Weg ist körperlich wenig fordernd, aber mental anspruchsvoll durch die Einsamkeit und das stetige Wandern auf großen Höhen. Das Third Cave Camp (ca. 3.900 m) bietet Schutz in einem trockenen Hochplateau, und ist ein bedeutender Stopp für eine erholsame Nacht vor dem nächsten Höhengewinn.
Der Weg zur School Hut, einem letzten Hochlager auf rund 4.800 Metern, ist kurz, aber entscheidend: Hier beginnt die letzte Phase der Höhenanpassung. Die Wanderer steigen nun wieder deutlich über 4.500 m auf – eine Höhe, die vom Körper enorme Anpassungsleistung verlangt. Die School Hut liegt in steinigem Terrain direkt unterhalb der nördlichen Flanke des Kibo und ist der Ausgangspunkt für den nächtlichen Gipfelsturm. Auch hier herrscht große Konzentration: Ausreichend trinken, sich ausruhen und mental auf die bevorstehenden 12–14 Stunden Marsch zum Gipfel vorbereiten.
Kurz nach Mitternacht beginnt der finale Aufstieg zum Uhuru Peak, dem höchsten Punkt Afrikas. Der Weg ist lang, steil und kräftezehrend – doch die Aussicht, den Sonnenaufgang auf dem Kraterrand zu erleben, entschädigt für alle Strapazen. Nach etwa 6–8 Stunden Aufstieg erreichen die meisten Bergsteiger den Gilman’s Point, anschließend den Stella Point und schließlich den Uhuru Peak (5.895 m).
Nach einer kurzen Rast beginnt der lange Abstieg über die südöstliche Flanke zum Mweka Camp, wo die letzte Nacht auf rund 3.100 m verbracht wird. Der Temperaturanstieg ist deutlich spürbar, die Luft wird wieder sauerstoffreicher – und der Körper beginnt sich zu erholen.
Der letzte Tag ist geprägt von einem gemütlichen Abstieg durch tropischen Regenwald. Mit jedem Schritt nimmt die Vegetation zu, das Klima wird wärmer und feuchter. Am Mweka Gate (ca. 1.640 m) endet das Abenteuer. Hier erhalten die erfolgreichen Besteiger ihre Gipfelurkunde, bevor der Transfer zurück ins Hotel erfolgt – meist mit großer Freude und spürbarem Stolz über das Geleistete.
Die Northern Circuit Route ist zweifellos die umfassendste und sicherste Route auf den Kilimanjaro. Ihre Länge ermöglicht eine perfekte Akklimatisierung, was die Erfolgsquote mit 90–95 % zu den höchsten aller Routen macht. Durch die geringe Frequentierung erleben Trekker die Schönheit des Kilimanjaro ohne Massenandrang, mit einem authentischen Gefühl von Wildnis und Einsamkeit. Die landschaftliche Vielfalt – von tropischem Regenwald bis hin zu Gletscherfeldern – macht diese Route auch visuell zu einem der beeindruckendsten Erlebnisse in Ostafrika.
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