Rundreise durch den Caprivi-Streifen in Namibia und Botswana

Eine Rundreise durch den Caprivi-Streifen in Namibia und Botswana gehört zu den eindrucksvollsten und abwechslungsreichsten Erlebnissen im südlichen Afrika. Diese Region, die sich über die wasserreichen Gebiete des äußersten Nordostens Namibias bis nach Botswana erstreckt, bietet eine außergewöhnliche Mischung aus Flusslandschaften, artenreicher Tierwelt und authentischen Begegnungen mit der Natur. Anders als viele andere Regionen Namibias, die von trockenen Savannen geprägt sind, zeigt sich der Caprivi-Streifen mit üppiger Vegetation, mächtigen Flüssen und dichten Papyrusufern – eine fast tropische Oase inmitten des südlichen Afrika.

Typische Route und Verlauf der Reise

Windhoek oder Victoriafälle

Eine Rundreise durch den Caprivi-Streifen und Botswana kann je nach Anbieter, Reiseart und gewünschtem Komfortniveau zwischen 12 und 21 Tagen dauern. Startpunkt ist häufig Windhoek, die Hauptstadt Namibias, oder alternativ die Victoriafälle an der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia – ein spektakulärer Einstieg in das Abenteuer.

Von Windhoek aus führt die Route zunächst in Richtung Nordosten durch den Kavango-Osten bis in den Caprivi-Streifen, der offiziell heute „Zambezi-Region“ heißt. Diese schmale, etwa 450 Kilometer lange Landzunge Namibias grenzt an Angola, Sambia, Botswana und Simbabwe und bietet eine unvergleichliche Vielfalt an Ökosystemen.

Bwabwata-Nationalpark

Ein Höhepunkt ist der Bwabwata-Nationalpark, der sich entlang des Okavango-Flusses erstreckt und für seine Elefanten, Büffel, Flusspferde und Krokodile bekannt ist. Besonders spannend sind Safari-Fahrten durch die Kwando Core Area, wo man in offenen Geländewagen auf Pirschfahrt geht oder bei einer Bootssafari Elefantenherden beim Trinken beobachten kann. Der Caprivi ist auch ein Paradies für Vogelbeobachter:innen – über 400 Arten sind hier registriert, darunter Eisvögel, Fischadler und seltene Reiherarten.

Okavango-Delta

Von hier aus geht es weiter über die Grenze nach Botswana, wo das Okavango-Delta auf die Reisenden wartet – eines der spektakulärsten Naturwunder der Welt. Das Delta, das sich aus einem Netz von Wasserarmen, Inseln und Überschwemmungsflächen zusammensetzt, ist ein Paradies für Wildtiere. Safaris finden hier nicht nur im Geländewagen, sondern auch vom Wasser aus statt – mit traditionellen Mokoro-Einbaumkanus oder auf kleinen Motorbooten. Wer die Ruhe des Deltas erleben möchte, kann auf Hausbooten übernachten, während ringsum Flusspferde grunzen und der Sonnenuntergang das Wasser in warmes Gold taucht.

Chobe-Nationalpark

Anschließend führt die Route meist weiter in den Chobe-Nationalpark, eines der bekanntesten Wildschutzgebiete Botswanas. Der Park beherbergt die größte Elefantenpopulation Afrikas und bietet spektakuläre Safari-Erlebnisse sowohl auf dem Land als auch auf dem Wasser. Besonders beliebt sind die Bootsfahrten auf dem Chobe-Fluss, bei denen man Elefanten beim Baden, Büffelherden am Ufer und unzählige Vogelarten aus nächster Nähe beobachten kann. Im offenen Geländewagen geht es dann auf klassische Pirschfahrten, bei denen auch Löwen, Leoparden und Antilopen häufig gesichtet werden.

Makgadikgadi-Salzpfannen oder Etosha-Nationalpark

Je nach Reisedauer und Anbieter kann die Tour zusätzlich um weitere Ziele erweitert werden – etwa die Makgadikgadi-Salzpfannen in Botswana, die mit ihrer endlosen Weite und den saisonalen Flamingo-Schwärmen faszinieren, oder den berühmten Etosha-Nationalpark in Namibia, der für seine trockenen Savannen und großen Tierherden bekannt ist.

Reisevarianten und Aktivitäten

Rundreisen durch den Caprivi-Streifen und Botswana werden in verschiedenen Formaten angeboten:

• Geführte Kleingruppenreisen: Ideal für Reisende, die Komfort und Sicherheit schätzen. Oft mit deutschsprachiger Reiseleitung, festen Unterkünften (Lodges oder komfortable Zeltcamps) und gut organisiertem Ablauf.
• Selbstfahrerreisen: Eine beliebte Variante für erfahrene Reisende, die Namibia und Botswana eigenständig erkunden möchten. Ein Geländewagen mit Dachzelt oder Allradfahrzeug ist hier Pflicht.
• Camping- oder Lodge-Touren: Je nach Budget und Abenteuerlust können Übernachtungen entweder auf Campingplätzen oder in luxuriösen Lodges erfolgen.

Typische Aktivitäten auf dieser Route sind:

• Safari-Fahrten in offenen Geländewagen, z. B. im Bwabwata- oder Chobe-Nationalpark.
• Bootsfahrten auf dem Okavango- oder Chobe-Fluss – insbesondere bei Sonnenuntergang ein unvergessliches Erlebnis.
• Fußsafaris mit erfahrenen Guides in ausgewählten Gebieten, die einen intensiven Einblick in Flora und Fauna bieten.
• Besuche lokaler Projekte, etwa das Sijwa-Projekt im Caprivi, das nachhaltigen Tourismus und lokale Gemeinschaften fördert.

Kosten, Dauer und Planung

Die Dauer einer solchen Rundreise beträgt in der Regel zwischen 12 und 21 Tagen, abhängig von der Route und den gewählten Aktivitäten. Die Kosten variieren je nach Reiseart erheblich:

• Geführte Gruppenreisen beginnen meist ab etwa 5.000–8.000 EUR pro Person (inkl. Unterkunft, Verpflegung, Safaris und Transfers).
• Selbstfahrerreisen können günstiger sein, erfordern aber mehr Eigenorganisation. Mietwagen mit Allradantrieb, Campingausrüstung und Versicherungen sind dabei wesentliche Kostenfaktoren.
• Luxus-Lodge-Reisen im Okavango-Delta oder Chobe liegen preislich höher, bieten dafür jedoch exklusive Safari-Erlebnisse, Gourmetküche und privaten Service.

Ein Reisepass, der mindestens sechs Monate über das Ausreisedatum hinaus gültig ist, ist erforderlich. Für Simbabwe (bei einem Besuch der Victoriafälle) ist ein Visum notwendig, das direkt bei Einreise erhältlich ist.

Wichtige Hinweise und Reisetipps

• Fitness: Einige Etappen – besonders in Nationalparks mit Wanderungen oder Camping – setzen eine gewisse körperliche Fitness und Flexibilität voraus.

• Gesundheit: Malariaprophylaxe wird für diese Region dringend empfohlen, insbesondere für Aufenthalte am Okavango- oder Chobe-Fluss.

• Reisezeit: Die beste Reisezeit ist die Trockenzeit von Mai bis Oktober – dann sind die Straßen gut befahrbar, und Tiere lassen sich leicht an Wasserstellen beobachten.

• Ausrüstung: Fernglas, Kamera, Sonnenschutz, Insektenschutzmittel und wetterangepasste Kleidung sind unverzichtbar.

• Sicherheit: Namibia und Botswana gelten als sehr sichere Reiseländer. Selbstfahrer:innen sollten dennoch Nachtfahrten vermeiden und die vorgeschriebenen Grenzformalitäten genau einhalten.

Fazit: Ein unvergessliches Safari-Abenteuer zwischen Flüssen und Wildnis

Eine Rundreise durch den Caprivi-Streifen und Botswana bietet eine perfekte Kombination aus Wasser- und Landsafaris, kulturellen Begegnungen und landschaftlicher Vielfalt. Während Namibia mit seiner Ruhe, seinen endlosen Horizonten und seiner Gastfreundschaft begeistert, fasziniert Botswana durch seine unberührte Wildnis und exklusiven Safari-Erlebnisse. Ob als geführte Gruppenreise, im eigenen Geländewagen oder auf luxuriösen Lodges – diese Route zeigt das südliche Afrika von seiner schönsten Seite: wild, ursprünglich und voller Leben. Wer die Stille der Flüsse, das Trompeten der Elefanten und den Sonnenuntergang über dem Okavango einmal erlebt hat, wird diese Reise nie vergessen.